Vision
Wurzelchind und Blätterchind
Unsere Kindergartenkinder sind die “Wurzelchind”, ab der ersten Klasse dann werden diese zu “Blätterchind”. Immer mal wieder sind unsere grossen und kleinen Kinder in ihren Gruppen unterwegs, damit wir ihren Bedürfnissen altersgerecht entgegenkommen können.
Struktur und Halt für die Kinder durch Rituale
Kinder brauchen unserer Meinung nach die Sicherheit, nachvollziehen zu können, wie ein Tag abläuft, um aus dem heraus die Schritte ins kreative und freie Spiel zu wagen, und langfristig frei denkende und handelnde Erwachsene zu werden. Wir erachten tägliche und jahreszeitliche Rituale als ein geeignetes Mittel, um Kindern diese vertraute Umgebung zu bieten. Die Schultage beginnen und enden stets mit Begrüssungs- und Abschiedsritualen, die nicht nur die Kindergruppe, sondern auch die Natur, ihren Lebensraum mit einschliessen. Wir legen besonderen Wert darauf, den Kindern das Gespür für den Verlauf der Jahreszeiten zu vermitteln, zum Beispiel zu verfolgen und aufzuzeichnen, wie sich Pflanzen in ihrer Entwicklung oder Tiere in ihrem Verhalten übers Jahr hinweg anpassen. Die Kinder führen, so frei wie möglich in der Form, ein „Forscherbuch“ über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse im Wald, an dem sie auch zu Hause weiter gestalten können (aber nicht müssen).
Die Rituale und das Forscherbuch, das die Themen wiederholt aufgreift, geben den Kindern den „roten Faden“ übers Jahr hinweg und helfen auch der Lehrkraft, die Entwicklung der Kinder im Auge zu behalten.
Freies Lernen und angeleitete Sequenzen
Der Unterricht findet im Grundsatz im Wald statt. Der Wald mit seinen Inspirationen, Naturmaterialien und seiner erforschbaren Struktur als grosses, zusammenhängendes Netzwerk bietet, zusammen mit Impulsen der Lehrkraft und der Kinder, die Bausteine, um die vom Lehrplan 21 geforderten Ziele im Auge zu behalten. Der Unterricht wird so oft wie möglich interaktiv, fächerübergreifend, aus dem freien Spiel heraus und im Zusammenhang mit Impulsen aus dem Naturalltag gestaltet. Die Lehrkraft streut gezielt Impulse, reagiert flexibel auf solche der Kinder, die ihrer Natur entsprechend wissbegierig sind. Die Lernziele werden abwechselnd in angeleiteten Sequenzen vermittelt und aus dem freien Spiel heraus erworben. In der Tendenz bilden angeleitete Sequenzen den Anfang der Tage und den Anfang nach den Pausen, mit der Idee, dort Impulse zu setzen, die sich ins freie Spiel der Kinder hineinziehen.
Wir räumen dem freien Lernen aus dem Spiel heraus mindestens die Hälfte oder mehr der Zeit ein. Grundfertigkeiten wie Sprechen, Lesen, Schreiben und Mathematik sind zwar einerseits fächerübergreifend in den Waldalltag eingewoben, erhalten andererseits aber auch gesonderte Zeiten, die dem regelmässigen und intensiven Üben Raum geben.
Kindergartenkinder erhalten in diesen Zeitspannen vermehrt Möglichkeiten für freies Spiel.
Übertritt in die Volksschule / Standortbestimmung
Uns ist es wichtig, die Kinder nicht zu bewerten, es wird jedoch regelmässige Gespräche zur Standortbestimmung im Dreieck Eltern-Kind-Lehrperson geben. So können Beobachtungen beider Seiten Raum einnehmen. Für den Übertritt in die Volksschule kann ein Zeugnis ausgestellt werden.